Titel: Hauptmann
Gesinnung: Böse
Rasse: Mensch
Glaube: Je nachdem zu welchem Gott Theodor Thadis an jenem Tag betet.
Status: Lebendig
Charakterbeschreibung
Arnim Schwarzblut, damals noch unter einem anderen Namen bekannt, war nie ein angenehmer Mann. Schon als Kind zeigte er Tendenzen zur Gewalt, zu bösartigem Verhalten und zum Verbrecher, indem er stahl was nicht angenagelt war, und verprügelte, wer nicht schnell genug weg rennen konnte. Die örtliche Schulmeister konnte mit ihm nicht mehr fertig werden, nachdem er das vierzehnte Lebensjahr erreicht hatte und warf ihn aus der Schule. Arnim aber war nicht traurig darüber, dass er nicht mehr die Hälfte des Tages mit unnützem Zeug verschwenden musste.
Statt dessen besann er sich auf seine Fähigkeiten und bestahl die anderen Schüler oder zwang sie mit heftigen Schlägen zu Boden, um zu sehen wie sie vor ihm im Staub krochen. Als er eines Tages jedoch einmal zu oft zuschlug und einen gleichaltrigen tötete, da hatten die Bewohner seines Geburtsdorfes genug von diesem Monster in Menschengestalt und vetrieben ihn aus ihren Gefilden. Selbst sein Vater und seine Mutter warfen Steine nach ihm, seine Brüder wendeten sich in Ekel ab von dem Mörder und Verbrecher, und Arnim vergass es ihnen nie.
Viele Jahre lang schlug er sich mit kleineren Verbrechen und Gaunereien durch das Leben, schreckte auch nicht davor zurück mit Wilden und Barbaren durch die Wälder zu hetzen, auf der Jagd nach hilflosen Reisenden denen sie ihr Leben und ihren Besitz rauben konnten, ehe er seine eigene Bande gründete.
Das Blut ihrer Opfer war dieser Gruppe genauso ein Verdienst wie deren Goldbeutel und Edelsteine. Blutig war ihr Handwerk und Blutig war das Gold, das sie mit sich davon trugen, doch es scherte Arnim und seine Männer nicht. Jedes Verbrechen war erlaubt, kein Opfer war zu jung oder zu alt um nicht unter den Werkzeugen der mordlüsternen Ungeheuer zugrunde zu gehen.
Doch das reichte Arnim schon bald nicht mehr. Ungeahnt war das Auge der Dunklen auf ihn gefallen, und sie nährten seine Gier nach Vernichtung ohne dass es ihm gewahr war. Er brauchte mehr! Er musste noch mehr Schmerz und Pein verteilen und entschied sich dafür, sich nun an jenen zu rächen, die ihn verschmäht und ausgestossen hatten!
Arnim ging zurück zu seinem Heimatdorf…
Er und seine Bande traten in der tiefsten Nacht der kalten Jahreszeit in die Stadt, geschützt von eisigem Schnee und einem frostigen Wind, und suchten zuerst die Familien seiner Verwandten auf.
Es wurde dafür gesorgt, dass die Familien seiner Brüder den Tod durch einen Dolch an der Kehle fanden, jene jedoch wurden gefesselt, geknebelt und zum Hause ihrer Eltern gebracht.
Dort wartete ihr verstossener Bruder, ihr gehasstes Familienmitglied schon auf ihren Besuch.
Vergnügt, und mit einem deutlich sichtbaren Wahnsinn in seinen Augen, erzählte er seinen Brüdern und Eltern davon, wie er sich an ihnen rächen würde. Dass er sie dafür hasste, dass sie ihm nicht beigestanden waren, ja, dass sie geholfen hatten ihn zu vertreiben.
Er erzählte, dass er ihre Liebsten hatte töten, dann zerstückeln und die Leichenreste in den Dorfbrunnen werfen lassen, auf dass die Dorfbewohner bald an dem vergifteten Wasser sterben sollten. Weiters flüsterte er in einem leisen, aber doch amüsierten Tonfall, dass er ein Geschäft mit den Barbaren vom Land des Eises abgeschlossen hatte, der ihm einiges an Profit und seinen Verwandten eine Menge Schmerzen einbringen würden. Er würde sie an diese verkaufen, und noch während er die Worte sprach, da erfüllte gleissender Schrecken die Augen seiner Verwandten.
Es kümmerte ihn nicht, dass sie zu weinen und zu klagen begannen. Arnim Schwarzbluts Herz war Kalt und ohne Mitgefühl. Wenn dem möglich war, so wurde es sogar noch kälter, als er seine Brüder, gestandene Männer, auf dem Boden wimmern und sich winden sah. Er wusste, er war nicht aus dem gleichen Fleisch wie jene sich windenden Würmer…
Es konnte nicht sein, dass diese mit ihm verwandt seien.
Und so geschah es, dass Arnim Schwarzblut schon bald ein äusserst florierendes Geschäft mit jenen Unglücklichen führte, die ihm in die Arme liefen. Gold und Macht stiegen, je mehr Geschäfte er mit den Barbaren, und auch hin und wieder mit den Orken machte, denn Arbeitskräfte konnte es nie genug werden. Auch als er erfuhr, dass oftmals die Opfer seines ruchlosen Handels an die Dunkelelfen weiter verkauft und dort in fürchterlichen Ritualen hinrichteten wurden, tat es seinem Geschäftssinn keinen Abbruch. Er verdiente gut, und das war, was er wollte.
Doch das Glück war selten einem Manne auf immer treu, und so geschah, was geschehen musste. Arnim und seine Truppe suchten sich ein Ziel heraus, das ihnen weit überlegen war. Eine Gruppe von Abenteurern war es. Erfahrene Kämpfer, ein Priester des Adalon und ein Magier der Akademie, welche er in dieser, jenen Schicksalshaften Nacht um ein Lagerfeuer herum erspähte.
Sich gewiss einer leichten und einfachen Beute, sprangen er und die seinigen aus den Büschen und warfen sich auf die überraschten Menschen, doch was sie erwartete, das hatten sie nicht ahnen können.
Wunden, welche Tief und blutig in den Leibern der Abenteurer waren, wurden durch die Wundersame Kraft des Priesters wieder geschlossen. Flammen aus dem Nichts entzündeten die Kleider und Rüstungen der Banditen als beständen sie aus Zunder und einer nach dem anderen fiel unter den mächtigen Hieben der nun wütenden Kämpen, die sich für die ihnen zugefügten Wunden gar fürchterlich rächten.
Knapp nur gelang es Arnim sich vom Kampfesfeld zu retten und so schnell ihn seine Beine trugen, flüchtete er durch das Unterholz des finsteren Wald. Nur das Pumpen seines heissen Blutes in den Ohren, und das feuchte Gefühl des Angstschweisses auf der Haut.
Schnell und schneller rannte er, obwohl seine Seiten stachen als würde man ihm mit schweren Schwertern pieken, und seine Lunge brannte, als hätte man flüssiges Feuer seinen Rachen herunter gegossen, und doch war es ihm nicht möglich sich dazu zu bringen inne zu halten, denn zum ersten mal hatte er das Gefühl der Angst erfahren und nun konnte er sich dem nicht mehr widersetzen.
Aber der Leib eines Sterblichen hat nun mal keine unerschöpflichen Kraftreserven, und als Arnim Schwarzblut schliesslich seine Beine einknickten, da verlor er auch gleichzeitig das Bewusstsein. Er spürte nicht mehr wie sein Gesicht hart auf dem mit fauligen Blättern bedeckten Boden aufschlug und sein Geist langsam in den Tiefen der Ohnmacht versank.
Als er schliesslich wieder erwachte, da fiel ein Schatten auf ihn. Der Schatten eines Mannes mit Bart, Glatze, und zwei Augen, welche brannten als wären sie aus den glühenden Kohlen der Hölle erschaffen, und eine Stimme erklang, tief, und zischend.
„Du bist mein…“
Und so mutig und furchtlos Arnim auch sonst gewesen war, ehe dieser fürchterlichen Nacht, so wagte er es doch nicht, diesem Fremden zu widersprechen. Stattdessen versuchte er krampfhaft sich aufzusetzen, nur um sein Haupt in Demut zu senken und resignierend zu nicken. Das amüsierte Schmunzeln seines neuen Herren über sich war die einzige Antwort, die er auf seine Unterwürfige Geste vorläufig vernehmen sollte.
Wie er später erfuhr, hiess der Mann Theodor Thadis und war ein Graf Ashkantras. Mächtig und Reich.
Leibdiener des Grafen halfen dem Räuber auf und stützten ihn auf seinem Weg zur Kutsche, welche nicht weit entfernt am Rand eines selten befahrenen Weges gehalten hatte.
Schwarz war sie, wie ein Nachtgespenst welche sich nur mehr von der Dunkelheit durch die angebrachten fahlen Wappen des Adeligen abhob. Pferde welche davor gespannt waren glichen fast mehr den schrecklichen Nachtmahren als edlen Reittieren und der Kutscher tat wohl daran sein Gesicht, wenn man es so nennen konnte, hinter einem roten Schal zu verbergen.
Noch während der Fahrt und halb betäubt von seinen schmerzenden Gliedmassen, lauschte Arnim seinem neuen Meister, der ihm mit seiner gedämpften und leicht zischelnden Stimme erklärte welche Pläne dieser für ihn hatte. Hier war es auch, wo er seinen neuen Namen erhielt, Arnim das Schwarzblut, oder einfach Arnim Schwarzblut. Noch während der Fahrt lauschte Arnim den Worten des Grafen und erfuhr von dessen Ziel sich eine Leibgarde aufzubauen die nur zu einem Loyal war, zu ihm, und welche im Gegenzug für ihre Loyalität das erhielt, was sie sich wünschte. Reichtum, Macht und den Schutz des Adels für ihre Verbrechen.
Ein Lächeln begann sich um die Lippen des ehemaligen Räubers einzufinden. Zwar musste er das Knie vor einem Adeligen beugen, doch dafür konnte er nun wohl all seine Begierden ausleben, so fern es ihm gelang, dies jenseits der Augen der Stadt- und Fürstengarde zu tun. Noch waren sie nicht alleine an der Macht, doch seine Situation hatte sich erheblich verbessert. Ja, dieses Geschäft brachte ihm nach einer fürchterlichen Nacht wieder den Glanz eines Sonnenaufganges nahe.
So wurde die Dunkle Garde gegründet, mit Arnim Schwarzblut als deren Anführer, denn er war der Erste, und er war es auch, der mehr und mehr des Gesindels an den Hof seines Meisters holte um sie in die Garde seines Herren einzuführen. Beseelt von nur einem Ziel: Beherrschung des Landes.
Und Arnim, er fand mehr als Gefallen an seiner neuen Tätigkeit…