Zuständig für: Menschen
Status: Fürst der Daerunim
Titel: Der irre Daerunim, Der Schleimschöpfer, Der Seltsame, Der unsterbliche Künstler, Vater der Sphinxen
Symbolhafte Darstellung: Pinsel & Farbe vor einer Leinwand
Banner: Pinsel & Farbpalette auf weißem Grund
Attribute: Chaos, Inspiration, Irrsinn, Phantasie, Schöpfungswille
Aussehen & Auftreten:
Rulasung verabscheut es, länger als nötig in einer Form zu bleiben, weswegen er immer wieder sein Aussehen stark abwandelt oder gar vollkommen verändert. Nur selten gelingt es daher, ihn überhaupt zu erkennen, wenn er wieder einmal durch die Lande streift.
Sollte er eine Form gewählt haben, in der die Verständigung mit ihm möglich ist, so wirkt er meist sehr zerstreut und freundlich. Jedoch kann sich dies mit seiner Gesinnung ändern, die er so oft wechselt wie sein Aussehen, was dazu führt, dass er Sterbliche ohne jede Vorwarnung angreift. Ein weiteres Zeichen dafür, wie chaotisch doch das Wesen dieses Fürsten der Daerunim ist.
Seine liebste Beschäftigung ist das Erschaffen, neuer, wundersamer Kreaturen, welche die Weiten der Lande mit ihrer Vielzahl erfüllen sollen, wobei seine berühmtesten Kinder wohl die Schleime und Sphinxen sind.
Ziele:
Das Erschaffen von möglichsten vielen Kreaturen mit unterschiedlichem Aussehen, Eigenheiten, Fähigkeiten und Gesinnungen.
Verbündete:
Da sein Charakter viel zu sprunghaft ist, als dass ein Bündnis länger als bis zum Mittag halten würde, hat Rulasung keine Verbündeten.
Zumindest aber scheint er Aliandas Aufmerksamkeit erregt zu haben, weil er sich so doch so anders als seine Geschwister verhält und lieber Kreaturen erschafft statt zu vernichten. Sie weiß allerdings noch nicht, wo sie ihn und seine Schöpfungen einordnen soll, da jene – obwohl sie nicht dämonisch wirken – doch auch keine vollkommen reinen Wesen sind.
Gegner:
Rulasung hat unter den Göttern keine Gegner.
Die meisten von ihnen sehen in ihm eher den machtvollen Spaßmacher statt gefährlichen Daerunim, hat er doch nahezu kein Interesse an den gleichen Zielen wie seine Geschwister. Jedoch heisst es, Siridia würde ihn argwöhnisch beobachten, sind seine Lehren, soweit es die Emotionen betrifft, doch ähnlich den ihren, und es könnte sein, dass manche ihrer Anhänger vielleicht in seine Dienerschaft konvertieren.
Wie ihm gedient wird:
Rulasung ist wohl einer der wenigen, die schon mit jenen glücklich sind, die ihm freiwillig dienen. Das Anhäufen von Macht oder der Aufstieg in das Pantheon der Götter bedeutet ihm sehr wenig, und in einer ähnlichen Weise verhalten sich auch seine Diener unter den Sterblichen.
Sie kümmern sich weder um Regeln oder Vorgaben, noch wirklich um den Kampf des Guten gegen das Böse, oder Streitereien verschiedener Fraktionen.
Sie sind wild, sorgenlos, sehr emotional, und leben oftmals nur für den Moment. Ihre Ziele können sich praktisch von einer Sekunde zur anderen ändern, je nachdem, was nun ihre Aufmerksamkeit erregte.
Rulasung unterstützt dieses anarchistische, freie Leben, spiegelt es doch sein eigenes wieder, welches ihn selbst unter den Daerunim zu einem Außenstehenden machte.
Oftmals findet man daher seine Anhänger unter den Barden, Freidenkern, Künstlern, Spaßmachern und Wanderern. Doch auch mancher Forscher der Magie befreit sich von den vorgegebenen Fesseln seiner Profession und folgt dem irren Daerunim auf seinem Weg durch die Welt.
Manchmal sind die Diener Rulasungs sogar gerne gesehene Gäste, folgt ihnen doch immer auch eine Welle der Freude, des inneren Friedens und der Phantasie, welche selbst die starrsinnigsten und hochmütigsten Menschen mit einer neuen Perspektive oder dem Spaß am Leben selber erfüllt.
Das Reich:
Rulasungs Reich setzt sich aus vielen unterschiedlichen Landschaftstypen nahezu wie ein Puzzle zusammen, um all den verschiedenartigen Kreaturen, die er erschuf, einen Platz zu geben, sollten sie sterben ohne sich einem anderen Gott oder Daerunim verschrieben zu haben.
Es gibt Wiesen, endlose Flüsse, Lavaseen, Eisberge, tiefe Höhlen, einen Platz für jede Tierart, die er nach Ashkantra brachte. Ein jeder Bereich ist anders, wodurch Rulasungs Reich einen äußerst interessanten Anblick abgibt, sollte man sich die Mühe machen auf einen Berg zu klettern, um von dort herunter zu blicken.
Im Mittelpunkt des Reiches befindet sich ein Eissee, in welchen sich nie verendende Lavaströme ergießen und das Land in einen sanften Nebel hüllen. In der Mitte jenes Sees liegt die Insel Nimmergleich, auf der sich zugleich mit der Insel selbst auch die Form eines jeden Besuchers in einem unregelmäßigen Rhythmus ändert. Dies ist der Platz zu dem Rulasung immer zurückkehrt, um sich von seinen Ausflügen und Schöpfungsakten zu erholen.
Die Geschichte:
Schon früh wurde Rulasung aus dem Reich der Daerunim von denjenigen vertrieben, die ihn für schwach und dumm hielten, weil er weder dieselben Ziele wie seine dunklen Geschwister, noch durchgängig die gleiche Gesinnung hat.
Daher begann er, die leeren Reiche in den endlosen Sphären zu durchwandern und dabei viele unterschiedliche Kreaturen zu beobachten, die sich sowohl dort als auch auf Ashkantra über die Jahre zu entwickeln begannen.
Es dauerte nicht lange, bis sich in dem nimmergleichen Daerunim die Neugierde weckte, welche wundersamen Formen die Natur wohl als nächstes hervorbringen würde. Über viele Jahrtausende studierte er deswegen wissbegierig die Welt um ihn herum und erforschte jede Struktur in seiner Nähe viele Monate. Erst dann, als er ihre innere und äußere Schönheit vollkommen verstanden hatte, erwachte sein Interesse für die nächste Pflanze, das nächste Tier oder das nächste Wesen auf seinem Weg.
Mehr und mehr loderte der göttliche Funke seiner Herkunft in ihm auf, und ließ, wie einst auch bei den Göttern, die Sehnsucht nach eigenen Schöpfungen in ihm wachsen. Je stärker dieses Feuer in ihm brannte, desto stärker wurde seine Sehnsucht. So machte sich Rulasung eines Tages mit der Phantasie eines Kindes und der Gabe eines Unsterblichen daran, eigene Werke – zunächst Pflanzen und Tiere, welche in ihrer Vielfalt und Besonderheit den Schöpfungen der Götter nahestanden – zu erschaffen.
Oftmals schon verging über solcher Arbeit sehr viel Zeit bis Rulasung wirklich mit seinem Werk, seiner Kreatur oder Pflanze zufrieden war und sie nach Ashkantra entließ, damit sie dort ihren Platz finden möge.
Es ist nicht verwunderlich, dass die Gesinnung seiner Kinder so unterschiedlich ist wie seine eigene, da er es als Fehler ansieht, ihnen vorzuschreiben, für welchen Weg sie sich in ihrem Leben entscheiden müssen. Daher gibt es sowohl gute, neutrale und bösartige Wesen, die seinen Händen und Klauen entstammen..
Hin und wieder schließen sich jene auch den Göttern oder anderen Daerunim an, doch stört es ihn wenig, weil er sich einzig an ihrer Erschaffung und ihrem Leben Interesse hat und seine Kinder ansonsten ihrer eigenen Bestimmung überlässt.
Als einst jedoch das erste seiner Kinder starb und die Essenz hilflos voller Verwirrung zu ihm zurückkehrte, mußte Rulasung erkennen, dass er etwas sehr Wichtiges vergessen hatte: Zwar hatte er seinen Schöpfungen eine Existenz in der Welt der Sterblichen ermöglicht, doch was mit ihnen nach diesem Leben werden sollte, hatte er vergessen. Obgleich sie eine Seele hatten, war der Bote des Todes nicht für Rulasungs Geschöpfe berufen. So wußten diese nun nicht, wohin sie gehen sollten, nachdem ihr Leib vergangen war.
Rulasung erkannte die schrecklichen Konsequenzen, die dies für seine Schöpfungen haben konnte, und nahm die Seele seines Kindes mit sich, um ein Reich für sie zu finden. Leer und ohne einen Herrscher sollte es sein, auf dass er es formen könne, um den Seelen seiner Kinder einen Platz der Ruhe zu schaffen.
Bald schon fand er eine solche Ebene und begab sich mit der selben Freude und Begeisterung, die er bei der Erschaffung seiner Kinder empfindet, daran, es nach seinen Vorstellungen neu zu gestalten, auf dass seine Schöpfungen ein Heim haben, in das sie übertreten können, wenn ihre Zeit im Reich der Sterblichen vergangen ist.
Über die folgenden Jahrtausende erschuf Rulasung noch viele andere Wesen, die schon bald ihren eigenen Platz in der Welt fanden. Noch heute, so sagt man, entgleiten seinen Pranken immer neue Wesen, da der Schöpfungswunsch noch immer heiß in seinem Inneren brennt.
Und manchmal trifft man ihn, den Seltsamen, den Vater der Sphinxen, wie er nimmergleich und immeranders mit seinen Kindern über eine Wiese tollt oder die Wälder durchstreift.