Zuständig für: alle Menschen
Status: Gott des Todes
Titel: Bringer der Träume, Gott des Todes, Hüter der Seelen, Trostbringer
Symbolhafte Darstellung: Rabe mit ausgebreiteten Schwingen, der sich in die Luft erhebt
Banner: Schwarzer Rabe mit ausgebreiteten Schwingen auf hellblauem Grund
Attribute: Schlaf, Tod, Träume, Trost
Auftreten und Aussehen:
Der Gott des Todes zeigt sich nur selten den Sterblichen. Wenn er erscheint, dann meist in Gestalt eines alten Mannes mit verhüllten Gesicht, der eine Flöte in Händen hält. Oft ist es nur die Melodie dieses Instrumentes selbst, welche die Sterbenden erreicht, und ihnen als Zeichen dient, dass es an der Zeit ist, zu gehen.
Gelegentlich – am Rande eines Schlachtfeldes beispielsweise – zeigt er sich auch in Gestalt eines schwarzen Raben.
Ziele:
Lediglich das Erfüllen seiner Aufgabe: Die Seelen an den Ort ihrer Bestimmung zu geleiten.
Verbündete:
Eine innige Ergebenheit bindet Omantis an Adalon, seinen eigenen Schöpfer.
Auch Alianda ist er wohlgesonnen, eint die beiden doch der Groll gegen die Existenz von untoten Kreaturen.
Gegner:
Omantis ist der ärgste Feind des Herrn der Knochen und aller Geschöpfe, die das Wunder des Lebens durch untotes Dasein pervertieren.
Zutiefst verabscheut er auch die Nekromanten, die Getreuen des dunklen Daerunim, da sie tote Körper wieder auferstehen lassen und in seelenlose Kreaturen verwandeln. Zwar ist es Omantis nicht vergönnt, jenen während ihres sterblichen Daseins Einhalt zu gebieten, doch erwartet sie nach ihrem Lebensende die passende Strafe, weswegen die Anhänger der Nekromantie auch ihren Tod fürchten.
Wie ihm gedient wird:
Omantis stellt keine Gottheit dar, der man dienen kann. Er ist Symbol für das Ende des Lebens. Als Hüter der Seelen Verstorbener wird er lediglich während der letzten Stunden mit einem Gebet bedacht, nach welchem die Seele der Sterbenden unbeschadet in sein Reich eintreten kann. Dabei spielt der vorrangige Glauben der Verschiedenen keine Rolle, denn Omantis ist ein neutraler Gott, für den alle Menschen gleich sind.
Den Trauernden erscheint seine Existenz als schmerzlindernd, denn so können sie gewiss sein, dass die Seelen ihrer Lieben unbeschadet in die göttlichen Reiche gelangen.
Als Bringer der Träume wird er ebenfalls nicht in dem Sinne verehrt. So manche Mutter mag ihren Kindern vor dem Einschlafen noch ein „Omantis wird dir süße Träume bringen..“ ins Ohr hauchen; ebenso gern wird aber auch mit „.. den Albträumen, die der dunkle Wächter bringt..“ gedroht.
In den alten Tagen wurden sehr intensive Träume als Visionen oder Voraussagungen gedeutet, welche sich in näherer Zukunft bewahrheiten würden. Diese Träume sollen von Flötenspiel begleitet worden sein, dessen Melodie der Betreffende nicht mehr vergessen konnte. Auch heute sind Meinungen dieser Art noch präsent, doch über ihren Wahrheitsgehalt lässt sich streiten.
Das Reich:
Die Aufgabe Omantis‘ besteht darin, die Seelen der Verstorbenen in die Domäne des jeweiligen Gottes zu geleiten, dessen Glauben sie zu Lebzeiten vertraten; sei es Adalon oder Khathos, Benu oder Harl – gewissenhaft kommt er seiner Pflicht nach.
Einzig jene wenigen, die während ihres sterblichen Daseins nicht an die Götter glaubten, nimmt er mit in sein eigenes Reich. Eine detaillierte Beschreibung dessen gibt es jedoch nicht, da niemand bekannt ist, der zurückkehrte, um davon zu berichten.
Die Geschichte:
Es heißt, Adalon, der Schöpfer der Menschen, habe seinen jüngsten Kindern nicht das Ebenbild der alten Rassen geben wollen. Ein junges Geschlecht sollten sie werden, und jung sollten sie bleiben, wenn sie das Antlitz der Welt wieder verließen. Denn schneller als alle anderen Rassen konnten sie sich vermehren, und so gedachte Adalon eine wahre Sintflut ihrer Art zu verhindern, indem er jedem einzelnen nicht mehr als einhundert Jahre schenkte.
So rief er denn einen seiner treuesten Diener zu sich, Omantis geheißen. Adalon schenkte ihm die Göttlichkeit und betraute ihn von nun an damit, die Seelen der Menschen in das Reich des Todes hinüber zu geleiten, wenn es für sie an der Zeit war.
Stolz war Omantis über diese Aufgabe, und hingebungsvoll nahm er sich ihrer an. Er begann das Wesen der Menschen zu studieren, und wenn einer der Ältesten sich dem Ablauf seiner Frist näherte – denn in den ersten Tagen der Menschheit waren Gewalt und damit verbundener Tod noch unbekannt -, so erschien er ihm in einem Traum, um ihm die Angst vor dem Ungewissen zu nehmen. So gelang es Omantis, den Menschen ihren Tod als Teil des Lebens nahe zu bringen. Den Hinterbliebenen spendete er Trost und ließ sie mit getrockneten Tränen und der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Verlorenen zurück.