Zuständig für: Nekromanten, Untote
Status: Fürst der Daerunim
Titel: Der Namenlose, Herr der Knochen, Knochenfürst, Vater der Untoten
Symbolhafte Darstellung: Skeletthand über einem Meer aus Blut
Banner: Skeletthand auf rotem Grund
Attribute: Leere, Seelenlosigkeit, Verwesung, Zerstörung
Aussehen & Auftreten:
Manche sagen, dass er wie ein schwebender Schatten aussieht, der sofort verschwindet, wenn man ihn genauer betrachten möchte. Andere wissen zu berichten, dass er ein gigantisches Skelett sei, das in eine Rüstung aus Knochen gehüllt sei und auf dem nackten, weißen Schädel eine Krone trage. Wieder andere behaupten hingegen, dass er das Ebenbild eines dem Grabe entstiegenen und halbverfaulten Leichnams sei.
Welcher dieser Geschichten, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden, soll man Glauben schenken? Wie viel Wahrheit enthalten die Aussagen, deren Ursprünge in einem längst vergangenen Zeitalter liegen?
Keiner vermag darauf zu antworten, denn noch niemand unter den Lebenden ist dem Herrn der Knochen begegnet.
Ziele:
Auch wenn die Zeiten seiner Herrschaft längst der Vergangenheit angehören, so versucht der Schöpfer der Untoten doch noch immer, Angst und Schrecken in der Welt zu verbreiten. In stiller Heimlichkeit schmiedet er seine finsteren Pläne bis irgendwann der Tag kommt, an dem seine dunklen Armeen die Lande erneut heimsuchen werden.
Verbündete:
Unter den Göttern hat der Knochenfürst keine Verbündeten. Lediglich mit Khathos verbindet ihn eine gewisse Eintracht.
Jedoch hat er mächtige Anhänger unter den Untoten. Sein treuster Diener, ein untoter Drache, hält sich stets in seiner Nähe auf. Der ärgste Widersacher dieses Dracoliches, ein untoter Pharao, ist ebenfalls einer der ergebensten Anhänger des Herrn der Knochen. In den endlosen Weiten der Wüste ließ er sogar eine Stadt errichten, um dem Namenlosen seine Ergebenheit zu beweisen. Die Wüstenstadt selbst mit all ihren Pyramiden steht zwar heute nicht mehr, doch uralte Schriften zeugen ebenso von ihrer Existenz wie von ihrem Untergang.
Gegner:
Widersacher des Herrn der Knochen sind wohl all jene, die sein seelenloses Dasein verachten und stattdessen für das Leben selbst stehen. Zu ihnen zählen die drei Elfengöttinnen, aber auch Adalon, der Herr des Lichts.
Sein ärgster Feind ist jedoch Omantis, der Bringer des Todes, dessen Daseinsberechtigung durch die Nekromantie des Herrn der Knochen pervertiert wird.
Wie ihm gedient wird:
Seine Anhänger haben sich der Forschung und dem Trachten nach Macht über den Tod verschrieben. Zu ihnen zählen vor allem die Nekromanten, aber auch niedere Dämonen und andere unheimliche Wesen. Vereinzelt wird der Knochenfürst auch unter den Vampiren verehrt, da er doch maßgeblich an ihrer Schöpfung beteiligt war.
Hinter verschlossenen Toren und in versteckten Gewölben praktizieren seine Jünger das, wovon sie glauben, es würde sie der Macht des Namenlosen näher bringen. Grausame Opferungen und blutige Rituale sind nur ein Teil dessen, wodurch sie ihre Macht zu mehren suchen. Über andere Praktiken ist jedoch nur wenig bekannt, da seine Eiferer ihre Geheimnisse wie das Licht ihrer Augen hüten.
Das Reich:
Das Reich des Knochenfürsten befindet sich irgendwo im Norden, verborgen in den Weiten des ewigen Eises. Eine Stadt, Nekropolis genannt, liegt ihm dort zu Füßen, umgeben von pechschwarzen unbezwingbaren Mauern. Im Zentrum der finsteren Stadt ragen zwei riesige Türme aus Obsidian in den Himmel empor. In ihnen befindet sich das Zentrum seiner Macht, der kristallene Thron, von dem aus der Knochenfürst sein seelenloses Reich regiert.
Die Geschichte:
Wie seine beiden Geschwister, Shiraleth und Rulasung, entsprang auch der Knochenfürst dem Leib des toten Kriegsgottes und existierte für das erste Zeitalter im Vergessenen Reich, genannt Ephyrus. Jahrtausende verbrachte er dort, ehe die Welt der Lebenden wie ein Leuchtfeuer in finsterer Nacht seinen Blick auf sich zog.
Nicht lange dauerte es bis der mächtige Fürst – durch das im Überfluss vorhandene Leben angelockt – seine eiskalte Hand nach der jungen Welt ausstreckte. Ein Raunen ging durch sein düsteres Reich, während er sich erhob, um sich in die fremde Welt zu begeben. Selbst die niederen Dämonen verbargen sich in den unzugänglichen Tiefen, da niemand wusste, welche Schrecken kommen würden, nun nachdem die Gier des Namenlosen geweckt war.
In eine Aura der Verderbnis gehüllt betrat jener schließlich die Welt der Lebenden. Furchtbare Erde begann unter seinen Schritten auszutrocknen, blühende Pflanzen verdorrten unter seiner Hand, und arglose Tiere wurden durch seinen Atem ihrer Seele beraubt. Aber trotz allem wagte es ein gewaltiger Feuerdrache, sich furchtlos dem Knochenfürsten entgegenzustellen und von ihm zu verlangen, sich in das Reich zurückzuziehen, aus dem er hervorgekrochen war.
Vielleicht hätte der Drache bei anderen Wesen Erfolg gehabt, doch stand vor ihm eine Gestalt, deren Kräfte selbst die seinen überstiegen. Unbeeindruckt von den Worten des Drachen begann der Namenlose mit finsterer Magie das Leben aus seinem Leibe zu saugen, während Fleisch und Schuppen noch im Todeskampf des Tapferen verwesten, so dass nur das Skelett auf dem Boden zurückblieb. Als dies sich aber plötzlich wieder erhob und an die Seite des Namenlosen trat, um ihm zu dienen, verspürten alle Drachen in den Landen eine eisige Kälte um ihr Herz. Eine fürchterliche Kreatur, welche alle Gesetze der Götter brach, war entstanden. Tückisch leuchtende Augen brannten in dem Schädel, der einmal von festem Fleisch und einer schuppigen Haut überzogen war, und ein schrilles Kreischen drang aus dem Leib der untoten Bestie, die kurz zuvor noch ein stattlicher und freier Feuerdrache gewesen war.
Zusammen mit ihm setzte der Knochenfürst sein Werk unbarmherzig fort und suchte sich weitere Opfer unter den Sterblichen aus, die ebenfalls seine untoten Diener werden sollten. Von ihnen ließ er sich hoch im Norden eine Stadt errichten: Nekropolis – Die Stadt der Toten. Kein Lebender vermochte bislang diese Festung zu erreichen, doch viele Erzählungen und Schauergeschichten ranken sich um dieses Bollwerk des Bösen.
Was aber genauer Aufschluss über die finsteren Machenschaften des Knochenfürsten geben könnte, verschwand aus den Büchern der Sterblichen, so dass er und seine Anhänger nun kaum mehr sind als schattenhafte Spukgestalten mit denen Kindern Angst eingejagt wird.